Europawahl: Wettbewerbsfähigkeit steigern, Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessern

Der Gesamtverband textil+mode informiert, auf was es jetzt in Europa ankommt

30.11.2023

Zugang zu bezahlbarer Energie sichern

Die hohen Energiekosten sind das größte Problem für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie. Die EU muss sich auf die Senkung der Energiepreise für Unternehmen im globalen Wettbewerb konzentrieren, Unternehmen (insbesondere KMU) bei der Dekarbonisierung und Verbesserung ihrer Energieeffizienz unterstützen, eine Fragmentierung des Energie-Binnenmarkts verhindern und für Wett-bewerbsfähigkeit mit anderen Standorten sorgen.

 

Bürokratie abbauen

Die heimische Industrie ist bei ihren Investitionsentscheidungen mit einem Übermaß an Bürokratie, Rechtsunsicherheit und Verzögerungen konfrontiert. Darunter leidet die Attraktivität des Standorts Europa. Die EU muss künftig die Auswirkungen ihres Handelns auf die Wirtschaft sorgfältiger prüfen und für jede neue Gesetzgebung einen „Wettbewerbsfähigkeitstest“ einführen. Berichtspflichten müssen reduziert und harmonisiert werden. Bei der Schaffung neuer Rechtsvorschriften fordern wir, endlich das längst über-fällige Prinzip „One-in-one-out“ anzuwenden.

 

Berufliche Bildung stärken

Ein kritisches Nadelöhr für die Textilindustrie besteht darin, Menschen zu gewinnen und sicherzustellen, dass sie über die richtigen Fähigkeiten verfügen, um in einem sich verändernden Textilökosystem zu agieren. In Sachen Digitalisierung und Nachhaltigkeit stehen der Branche massive Anstrengungen und Investitionen bevor. Die EU muss ihre Unterstützung für kompetenzbezogene Initiativen im Rahmen des „Pact for Skills“ verstärken. Wir brauchen in Europa wieder eine ausgeprägte „Kultur des Unternehmertums“. Die Zuwanderung dringend benötigter qualifizierter Fachkräfte sollte in diesem Zusammenhang als Chance betrachtet werden.

 

Innovation und Digitalisierung vorantreiben

Qualität und Innovation sind entscheidende Faktoren für unsere Wettbewerbsfähigkeit. Innovation ist auch der Schlüssel zur Verbesserung unserer Nachhaltigkeit und zur Entwicklung neuer Anwendungen für Textilien in anderen Wirtschaftsbereichen (Verkehr, Landwirtschaft, Bauwesen usw.). Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die neue Industriestrategie im Einklang mit der europäischen Innovationspolitik steht. Hier gibt es erheblichen Nachbesserungsbedarf. Die EU muss noch mehr als bisher in Ressourcen und Fördermittel in Forschung, Innovation und Digitalisierung investieren.

 

Das gesamte Forderungspapier von textil+mode zu den Europawahlen, die im Juni 2024 stattfinden werden: Zum Europawahl-Manifesto